Bitte einer Bediensteten, als Hospitalitin auch ohne Nachweis ihrer Dienstzeit aufgenommen zu werden
"Hochwohlgebohrner Freyherr, Gnadiger Herr Obervorsteher!

Euer hochfreyherrl[iche] Gnaden wird ohne weitläuftige Vorstellung vorhin gnädig bekand seyn, daß mein Mann vor 16 Jahren als Zauner gesucht und ich hier zu gleich als Warttfrau ohne Lohn zu dienen mit dießer Versicherung angenommen worden, daß wir dardurch Lebenszeit unsern Unterhalt haben solten.

Wann sich aber unser allerseits deßfals erhaltenes gnädigstes Decret nicht zu Tage legen, noch etwas davon finden laßen will.

So nehme zu E[uer] hochfreyherrl[lichen] Gnaden meine demüthige Zuflucht und bitte, die hohe Gnade vor mich abgelegte alte Frau zu tragen und meine noch wenige Lebenszeit unter Genießung der Pfründner Loß mich per Decretum gn[ä]d[i]gst zu erfreuen.

Euer Hochfreyherrl[lich] Gnaden

Demüthige Anna Catharina Gottschalkin“

Aufschrift auf Brief

„Die Gottschalkin ist alß Pfrundnerin recipirt.“
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