Gründung
Die Hohen hessischen Hospitäler wurden in der Reformationszeit von Landgraf Philipp (1504-1567) aus den Besitztümern und in den Gebäuden einiger aufgelöster Klöster bzw. Pfarreien gegründet. Sie dienten der Versorgung von Armen und Kranken aus den ländlichen Gegenden der Landgrafschaft. Die Versorgung der städtischen Armut lag bei den Städten selbst. Der umfangreiche Besitz der Hospitäler machte sie für Jahrhunderte zum vermutlich größten Betrieb der hessischen Landgrafschaften, in Entstehung und Stiftungszweck vergleichbar mit der ebenfalls in der Reformationszeit reich dotierten Universität Marburg. Sie waren darüber hinaus einer der größten Einrichtungen dieser Art im Heiligen Römischen Reich, vergleichbar dem ebenfalls Juliusspital in Würzburg.
Die Gründung der Hospitäler erfolgte auf der Grundlage mittelalterlicher Vorstellungen von der Caritas (Mildtätigkeit) und entsprach zeitgenössischen Idealvorstellungen von einem guten Herrscher. Darüber hinaus sollte sie wie andere fromme Stiftungen an die guten Taten des Landgrafen erinnern. Die Gründung war Teil seiner Herrschermemoria. Der karitative wie memoriale Zweck der Hospitäler blieb schriftlich wie symbolisch bis in die Neuzeit erhalten. So gibt es den so genannten Philippstein (siehe Datenbank), der sich noch heute in der Kirche im Hospital Haina befindet, der die Gründung der Hospitäler erinnert und sie in die Tradition der Heiligen Elisabeth von Thüringen stellt. Im Übrigen erinnerten die Hospitaliten in ihren täglichen Gebeten an die fromme Stiftung.
Gliederung:
  1. Einführung in die Hospitalgeschichte
  2. Organisation
  3. Gutsbetrieb
  4. Leben im Hospital
  5. Literatur
  6. Quellen
  7. Linksammlung