Soziale Beziehungen
Die Hospitäler sind weitgehend abgeschlossene Institutionen, die im Inneren durch eine Vielzahl sozialer Beziehungen geprägt sind. Diese sozialen Beziehungen stabilisieren die Hospitäler, indem sie das Verhalten des Einzelnen festlegten. Die Gruppe, der er oder sie zugehörte, verpflichtete mittels der sozialen Kontrolle auf ein bestimmtes Verhalten. Darüber hinaus beinhalteten diese sozialen Beziehungen oftmals eine ökonomische Beziehung, etwa im Erbfall, bei Heiraten oder Amtsnachfolgen.
Typische soziale Beziehungen im Hospital, wie auch in anderen Institutionen der frühneuzeitlichen Gesellschaft, sind die Ehe und Verwandtschaft, die Freundschaft und die Patenschaft. Diese Beziehungen sind einerseits über die Kirchenbücher dieser Zeit ermittelbar, andererseits über die Akten des Hospitals, in denen diese Beziehungen thematisiert werden. Für das Hospital war die erwähnte soziale Kontrolle innerhalb der sozialen Beziehungen ein klarer Vorteil, weil es nahelegte, dass die betreffenden Personen sich entsprechend ihres Ehrbegriffs verhielten. Andererseits konnte es ein Nachteil sein, weil die Loyalität der Hospitalbediensteten nicht in erster Linie dem Hospital, sondern ihrer Familie, den Freunden und Verwandten galt.
Gliederung:
  1. Einführung in die Hospitalgeschichte
  2. Organisation
  3. Gutsbetrieb
  4. Leben im Hospital
  5. Literatur
  6. Quellen
  7. Linksammlung