undatiert, präsentiert in Kassel, den 25. November 1693
“Durchläuchtigster Fürst, gnädiger Fürst und Herr
Ew[er] Hochfürstl[ichen] Durchl[aucht] können wir ins Hospitall Merxhausen gn[ädig]st verschriebene arme Menschen unterthänigst zu berichten nicht vorbey, welcher Gestalt wir in Erfahrunge kommen, daß der alhisige Vogt Jurior seine gnädigste
Demission erhalten, deßen Stelle aber hinwiderumb mit einem Fruchtschreiber außm Hospital Heina, Lorentzen Schmerfelden, besetzt werden solle. Ob wir nun gleich ganz gewiß versichert seyn, Ew[er] Hochfürstl[iche] Durchl[aucht], alß unßer gnädiger Versorger, werden dißes erschöpfte Hospitahl mit einem getreuen Haußhalter zu versehen vätterliche Vorsorge tragen. So müßen wir doch mit Schmertzen vernehmen, daß gedachter Schmerfeldt durch Beyseitsezung der Redlichkeit im Hospitahl Heyne nicht zum Besten nicht allein vor sich Hauß gehalten, sondern auch sein eigen Gesinde und andere Handwercksleute dazu angehalten, wie solches auff einzihende Erkundigung sich zu tag legen wirdt.
Wann dann mit solchen güthern welche von Ew[er] Hochfürstl[ichen] Durchl[aucht] unß armen Menchen auß Gnaden gegeben werden und Gott der Allmächtige in Ewigkeit vergelten wirdt, auch nicht treulich verfahren werden würde, möchte solcheß Gott und Ew[er] Hochfürstl[iche] Durchl[aucht] sehr erzürnen.
Alß haben Ew[er] Hochfürstl[iche] Durchl[aucht] wir solcheß unterthänigst vorstellen und bitten wollen, ehe und bevor Sie Schmerfelden gn[ädig]st bestehlen, wegen seineß Verhaltenß derer Heinischen Bedienten und nicht deß Obervorsteherß Bericht allein (weil dißer ihm sehr geneigt, auch ihn destomehr bisher recommendiret, daß er bey seinem einzig inß Hospitahl Heyne deßen gehabter Besoldungen sich desto besser bedienen könne) gnädigst einzuholen.
Solches
Ew[er] Hochfürstl[iche] Durchl[aucht]
unterthänigste demütigste
sämbtliche Armen im Hospital Merxhausen”