Aufstellung der Hospitaliten in Hofheim mitsamt der Verstorbenen und neu aufgenommenen Hospitaliten
„Hochwohlgebohrner Herr,
gnädiger Herr Obervorsteher.
Nachdem Ew[er] Freyherrl[iche] Gn[aden] unterm 12. December mir schrifftlich befohlen, daß die in der eingelegten
Specification benahmte 6 oder 7 Personen oder Armen sogleich alhier aufnehmen solle, habe ich sie würcklich kommen laßen. Da nun a[nn]o 1693 laut Rechnung zu Hoffheim bey meiner Ankunfft an Armen, Dienern und Gesind in allem 58 gefunden, iezo aber 115 deren alhier seind und also kein Platz mehr vor handen, die
Pensiones der Censiten grosen Armuths und dermahligen Geldmangels halben auch schlecht eingehen und von Früchten wenig verkaufft werden können, so sehe nicht, wie der Armen mehr alhier aufzunehmen seind. Und wann die würcklich vorhandene bleiben, das Kirchbauwesen und die Außwerffung der Schwarzenbach, anderer vielen ohnumbgänglichen Geldaußgaben zugeschweigen, auch fortgehen sollen, dörfften wohl die etwa einkommende Capitalia nicht wieder auszulehnen, sondern darzu anzuwenden sein. Welches aber nicht guth wehre, wie sonst die sogenante Winkelmännische Cronic
pag[ina] 109 will, werden dem Hospital Hoffheim mehr nicht alß 90 biß 100 Menschen zugedacht, also deren 15 bis 25 über solche Zahl sich alhier befinden. Welche so zusammen gesteckt seind und übereinander liegen, daß ohnmöglich mehr eingenommen werden können. Sonsten ist an deme, daß die den 7. Martij, 7. April und 29. Aug[ust] 1731 gnädigst anhero verschriebene auf die mitgebrachte g[ütige] Befehliche eingenommen habe, von denen am 27. Maij und 8 Nov[ember] gedachten aber nichts weiß und deren also noch gegenwärttig vor mich auch beständig bin
Ew[er] Freyherrl[iche] Gn[aden]
unterth[äniger] und gehors[amer] diener
Johann Christoph Schott
Hosp[ital] Hoffheim in eil,
den 31. Dec[ember] ao. 1731.“
liegt bei ein Doppelbogen, auf dem die zurzeit in Hofheim befindlichen, die neu aufgenommenen und gestorbenen Insassen aufgeführt werden.
„Den 31. Dec[ember] a[nn]o 1730 seind zu Hoffheim an Armen, Dienern und Gesind gewesen 106 Personen.
In dießem 1731. Jahr seind gnädigst nach Hoffheim verschrieben und dahien gebracht worden, 19 Personen alß
Cathrina Felicitas Krohnin, von Dornheim, gebrechlich, den 3.ten Febru[ar] 1731,
Anna Catharina Sehlbachin, von Bessungen, einfältig am 7. Martij,
Maria Rebecca Miliessin, von Reitheim, fallnsüchtig den 22. Martij,
Michael Schultz, von Darmstatt, gebrechlich am 31. Aug[ust],
Johann Henrich Ziehl und Peter, deßen Bruder, 2 unerwachsene Kinder von Vahlengerichts Kirdorff, den 13. Sept[ember],
Appolonia Geisin, von Crumstatt, fallnsüchtig am 24. Sept[ember],
Wilhelm Peter Krug, von Eberstatt, ein klein Waysenkind den 2. Octobr[is],
Anna Sibilla Gemmerin, von Escholbrucken, fallnsüchtig den 8. Octobr[is],
Anna Rosina Blußin, von Dachsenhaußen, gebrechlich am 17. Novembr[is],
A: Cathrina Reichardin, von Darmstatt, fallnsüchtig den 3. Decembr[is] 1731,
Latus – 11.
Johann Michael Crohn, von Eberstatt, ganz
Contract am 24. Dec[ember] 1731
Dorothea Mari Schillingin, von Wolffskohlen, engbrüstig und Maria Elisabetha, ihre Tochter, arm, den 24. Dec[ember],
Anna Elisabetha Schlosserin, von Elpenroth, taub und stumm,
Elisabetha Rebecca Darmstatterin, von Weiterst[adt], taub am 24. Dec[ember],
Ann Elisab[eth] Wackerin, von Simptshausen, Ambts Wetter, blödsichtig, den 11. April,
Johann Christian Dehl, von Dithausen, Ambts N., einfältig u[nd] fallnsüchtig, am 23. April,
Anna Eliß Gazardin, von Lohlbach, schwächlich den 4.ten Junij,
Latus– 8
Summa – 19
Summarum 125 Menschen
Abgang an Hospitals Personen
gestorben
Anna Margaretha Pinckin, von Niederramstatt, gebrechlich, den 6. Januarij ao. 1731,
Susanna Christina Schöpfin, von Dornberg, wahnsinnig, am 19. Janu[ar],
Anna Cathrina Gehbauerin, von Pfungstatt, baufällig den 25. Febru[ar],
Johann Henrich Herch, von Nastätten, stumm, am 16. Martij,
Susann Grusin, von Darmstatt, wahnsinnig, am 28. Martij,
A. Maria Benderin, von Niederberbach, fallnsüchtig, am 29. Octo[ber],
Maria Eleonora Bruckmännin, von Auerbach, fallnsüchtig, den 3. Julij,
Elisabetha Kirchheinerin, von Rauschenberg, gebrechlich, am 29. Augusti,
Anna Elisabetha Schluppin, von Naunheim, wahnsinnig, den 14. Octobr[is] 1731, selbst abgezogen.
Johann Niclas Follenius, welcher alß ein Atheist und Blasphemist bisher an einer Kett gelegen, wovon er sich aber losgemacht, am 23. Julij 1731, und nun zu Darmstatt im Stockhauß gefangen sizt.
Summa – 10.
Also den 31. Dec[ember] a[nn]o 1731 sich noch zu Hoffheim befunden
115 Menschen.“