Vogt Anton Fey über einen Fleischlieferungsvertrag mit einem Juden sowie zum Fruchtbestand des Hospitals Merxhausen
„Hochwohlgebohrner Freyherr,
Gnädiger und Hochgebietender Herr General!

Der Juden Vorsteher Joseph Keyser von Dorla, deßen Fleisch-Lieferungs-Contract mit Ende des nechst verfloßenen Jahrs erloschen ist, will bey Ew[er] Hochwohlgeb[orenen] Gn[aden] um einen anderweiten Accord auf dieses Jahr unterthänig sich melden. Ich habe dabey weiter nichts als nur dieses unterthänig zu erinnern, daß derselbe fast niemahls von Martini an bis zu Ostern, in welcher Zeit das Schlachtvieh am wohlfeilsten ist, zum Schlachten komt, sondern aus des Hospitals Vorwerck Schafe, Kühe, Ochsen und Schweine geschlachtet werden.
So dann ist ersagter Liefferant willens, die Hospitals Hafer, so viel deren zu entbehren stehet, zu kaufen und bietet pro Vrt. 1 rd. 18 Alb. Man kann deren und zwar Homburger Maaß für 1 1/2 Rd. aller Orten genug haben.
Ew[er] Hochwohlgeb[orenen] Gn[aden]hoher bestimmung aber stelle beydes unterthänig gehorsamst anheim und verharre in tief schuldigster Verehrung.
Ew[er] Hochwohlgeb[orenen] Gn[aden]
unterthänig gehorsamster diener, Anton Fey

Merxhausen, den 8. Januar 1768“
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